Wer war Johann Adam Förster

 

 

Johann Adam Förster

Der Namensgeber unserer Schule – Johann Adam Förster – wurde am 27. August 1796 in Grüsselbach als Sohn eines Landwirts geboren. Nach Studien der Land- und Volkswirtschaften in Bonn, Würzburg und Jena wurde er „Burschenschaftler“ und begeisterter Vorkämpfer für die Freiheit und staatliche Einheit der Deutschen.

Inspiriert von den Ideen der Französischen Revolution kämpfte er sein Leben lang für die Prinzipien des modernen Staates. Sein freier Geist brachte ihn schnell auf Konfrontationskurs mit den Herrschenden. Wegen der Teilnahme an einer Demonstration wurde er 1823 verhaftet und für sechs Jahre in Festungshaft gesteckt. Nach seiner Entlassung 1829 gründete er in Fulda das „Teutsche Volksblatt“, ein politisches Kampfblatt, das zweimal wöchentlich erschien und sich hauptsächlich für die Pressefreiheit einsetzte.

Auch hier war der Ärger vorprogrammiert: Försters spitze Feder passte der Obrigkeit nicht, er sah es wiederum nicht ein, dass er jedes Manuskript wenigstens drei Tage vor dem Abdruck der Polizeibehörde vorlegen sollte. Nach nur 54 Nummern wurde die Zeitung eingestellt und Förster abermals verhaftet. Nach seiner Entlassung wurde es still um ihn, bis er 1846 zum Bürgermeister von Hünfeld gewählt wurde.

Er sollte und wollte die schlimmen Verhältnisse der total verarmten, hilfsbedürftigen und hungernden Bevölkerung verbessern. Er versorgte die hungernde Bevölkerung durch Nahrungsaufkäufe, plante eine Art Volksküche für die Armen und forderte eine gute Erziehung für die Waisen.

Als 1848 die Revolution ausbrach ging an ihn der Ruf zur Kandidatur als Volksvertreter in der Frankfurter Nationalversammlung und als Landtagsabgeordneter in Kassel. Diese Ämter nahmen seine ganze Kraft in Anspruch, so dass er in der Folgezeit nur noch selten in Hünfeld war.

Voller Begeisterung nahm er seine Aufgabe im Frankfurter Parlament war. Er sah eine große Aufgabe darin, an der Reisverfassung für Deutschland mitzuwirken und seine Ideen einzubringen. Wesentliche Anteile hatte Förster an der Bearbeitung der Grundrechte und deren Aufnahme in die Verfassung.

Als jedoch 1850 Bundesexekutionstruppen in Kurhessen einmarschieren musste er flüchten. Er wurde steckbrieflich wegen Landesverrats gesucht und in seiner Abwesenheit zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Er konnte jedoch bei seinem Bruder in Buttlar untertauchen und wanderte später (1852) in die USA nach Williamsburg aus. Dort war er bis 1875 als Friedensrichter tätig. Förster starb 1890 im Alter von 94 Jahren in ärmlichen Verhältnissen, ohne seine Heimat jemals wiedergesehen zu haben.